Unternehmerzvieri Stöckli Ski AG

Was macht Erfolg aus? – Es ist die Leidenschaft und Hingabe für etwas!

29. August 2023

Beides ist bei Stöcklin in Malter zu spüren. Hanspeter und Toni führten die beiden Gruppen a je 12 Mitglieder der Swiss Shopfitters durch die Manufaktur der Stöckli Ski AG in Malters. Damit ein bis zu 215 cm Abfahrtski einen Radius von 50 Meter oder eine Maximalgeschwindigkeit von bis zu 165 km/h auf die Piste bringen kann steckt einiges an Handarbeit dahinter. Ein Ski geht rund 18 Tage durch die flinken Hände von gegen 200 Mitarbeitenden. Es sind 140 Arbeitsschritte nötig bis zum Endprodukt. Täglich werden 304 Ski produziert.

Alleine für die farbige Polyamid Oberfläche wird eine Arbeitswoche benötigt, um die Farben im Siebdruckverfahren hinter die letzte Schicht zu bringen. Jede der drei Farben benötigt 24 Stunden Trocknungszeit. Etwas schneller geht’s im Suplimationsverfahren mit dem Plotter – dieses Oberflächen Design ist auf ca. 40% der Skier zu finden. Als einziger Hersteller setzt Stöckli auf das Trockenleimverfahren. Die aufwändige Schichtung in Sandwichtechnik ist anspruchsvoll, doch das Resultat spricht für sich.

Nebst einigen bekannten Namen im Skizirkus sind sicher Tina Maze und Marco Odermatt die ganz grossen Athleten in der Geschichte der Stöckli Skier. Gerade Marco Odermatt schätzt die persönliche Betreuung und die Möglichkeit speziell auf seine Wünsche eingehen zu können, die sie ihm in Malter bieten. Dies verdankt er dann auch, in dem er ab und zu mit einem grossen Korb Gipfeli in der Manufaktur auftaucht.

Jeder in Malters produzierte Ski hat einen Holzkern und besteht darunter und darüber aus unterschiedlichen Materialschichten. Alles Material werden aus dem EU Raum bezogen, da es aktuell in der Schweiz keinen passenden Lieferanten gibt. Aber auch hier versucht das Unternehmen auf die Schweiz zu setzten und hilft beim Aufbau eines Zulieferers mit. Die Skier werden in 40 Länder exportiert, dieser Teil macht ca. 60-70% der Produktion aus. Die restlichen Exemplare bleiben in der Schweiz und werden in den Skigebieten durch die 55 Händler angeboten. Seit zwei Jahren gibt es auch einen Store direkt in Malters. Hier kann auch die eigene Kleiderlinie erworben werden.

Einiges zu Schmunzeln gaben die vielen Anekdoten, die die beiden pensionierten Stöckli Mitarbeitenden zum Besten gaben. So werden z.B. in der Kapelle die einzelnen Ski verheiratet. Dabei werden die beiden passenden Skier zusammengeführt. Besonders feinfühlige Mitarbeitende spüren die Vorspannung, den Druck und die Spannung in jedem einzelnen Ski und finden das passende Gegenstück. Gelingt dies einmal nicht kommt der einzelne Ski in die Single Ecke. Hier wartet er auf die zweite Produktionsrunde in der Hoffnung darin sein Glück zu finden. Lediglich ca. 1.5% landen danach als Single im Schredder.

Doch die meisten Skier finden ihren Weg auf die Piste. Auf einigen fährt dann z.B. ein Marco Odermatt als Sieger ins Ziel. Je Disziplin stehen ihm 30 Paare zur Verfügung. Damit hat er in der letzten Saison im Rennen um den Punkterekord zu Tina Maze aufgeschlossen. Mit 2414 Weltcuppunkten in einer Saison liegt sie vor Marco Odermatt mit seinen 2042 Weltcuppunkten. Die beiden höchsten je in einer Saison gefahrenen Weltcuppunktresultate sind also mit Stöckli Ski realisiert worden.

Damit auf diesem hohen Niveau weiterhin handwerkliche Höchstleistung erbracht werden kann muss in die Ausbildung investiert werden. Als einziger Lehrbetrieb in der Schweiz bildet Stöckli junge Menschen in 4 Jahren zu Skibauern aus. Auch werden die Produktionsmaschinen den neuen Anforderungen angepasst. So wird grad aktuell zusammen mit dem Technikum in Horw die Presse digitalisiert.

Am liebevoll zubereitete Apéro Buffet mitten im Verkaufslokal gab es wie immer spannende Gespräche und wichtige Vernetzungen. Einmal mehr ein gelungener Anlass der Swiss Shopfitters.